Am
11. August 2014 hielt Herbert Giller im Rahmen der
Untersberg-Akademie in Großgmain bei Salzburg einen Vortrag über
das Thema „Was kommt nach dem Kapitalismus?“. Die
Veranstaltungsreihe „Grenzenloses Großgmain“ im Dorf an der
bayerischen Grenze wurzelt in der katholischen Kirche, ist aber
weltoffen und bereit, kontroversielle Ideen vorurteilslos zu
diskutieren. Dies war ein idealer Nährboden für die zentrale
Aussage des Vortrags, dass die Wirtschaft der Zukunft nicht auf Geld
und Profit, sondern auf den Menschen und seine Bedürfnisse
ausgerichtet sein muss. Gut die Hälfte der Zuhörer war aus Bayern
zu der Veranstaltung gekommen. Die anschließende Diskussion war sehr
inspirierend und zog sich in kleinen Gruppen bis Mitternacht hin.
Die heute fast uneingeschränkt vorherrschende kapitalistische Wirtschaftsform beruht auf dem materialistischen Egoismus, der für eine friedliche und gerechte Zukunft der Menschheit ungeeignet ist. Es wird daher eine neue Form der Wirtschaft postuliert, die auf moralischen Werten und Mitmenschlichkeit beruht, und die als moralisch-solidarische Wirtschaft bezeichnet wird. Die auf den gleichen moralischen Prinzipien basierende Gesellschaft wird moralisch-solidarische Gesellschaft genannt.