Am
21. Juni 2014 hielt Herbert Giller in Frankfurt am Main einen Vortrag
zum Thema „Menschengerechte Wirtschaft“ auf Basis seines Buches
„Was kommt nach dem Kapitalismus?“. Der Ort des Vortrags, die
europäische Bankenmetropole „Mainhattan“, legte eine besondere
Auseinandersetzung mit den Themen Banken und Finanzwirtschaft nahe.
Herbert Giller schilderte ausführlich, wie das Bankwesen im frühen
Mittelalter in Oberitalien entstanden ist und warf die Frage auf, ob
sich das so entstandene Geschäftsmodell – das ja heute noch in
unveränderter Form gültig ist – überhaupt mit moralischen
Prinzipien vereinbaren lässt. Der Vortragende stellte die
Geldschöpfung durch Schulden der schuldenfreien Geldschöpfung
gegenüber und kam zu dem Schluss, das die menschliche Wirtschaft
ohne Banken, Schulden, Zinsen und leistungsloses Einkommen wesentlich
besser funktionieren würde. Es besteht daher kein Zweifel, dass eine
dem Wesen des Menschen entsprechende Wirtschaft der Zukunft ohne
Banken in der heutigen Form auskommen wird. Der Übergang des
derzeitigen materialistisch-egoistischen Wirtschaftssystems zu einem
moralisch-solidarischen stellt die größte Herausforderung der
unmittelbaren Zukunft dar.
Die heute fast uneingeschränkt vorherrschende kapitalistische Wirtschaftsform beruht auf dem materialistischen Egoismus, der für eine friedliche und gerechte Zukunft der Menschheit ungeeignet ist. Es wird daher eine neue Form der Wirtschaft postuliert, die auf moralischen Werten und Mitmenschlichkeit beruht, und die als moralisch-solidarische Wirtschaft bezeichnet wird. Die auf den gleichen moralischen Prinzipien basierende Gesellschaft wird moralisch-solidarische Gesellschaft genannt.